Teil 1 von der Gründung bis in die 80ziger Jahre

Gründung:

Im Jahre 1930 gab es in der damaligen Gemeinde Klein-Steinheim den Angelsportverein , Petri Heil ‚. Die Mitglieder angelten hauptsächlich in der Kinzig, an der der Verein einen Abschnitt gepachtet hatte. Entsprechend hoch war deshalb der Jahresbeitrag.

Jeder Bürger konnte übrigens ohne Verein oder Verband anzugehören vom Landratsamt einen Jahresfischereischein und damit eine Angelerlaubnis für die staatlichen Gewässer (Main und Rhein) erhalten. Im Laufe des Jahres 1933 änderten sich die Verhältnisse grundlegend. Die neuen Machthaber verlangten, dass sich alle Sportfischer zu Organisieren hätten. Verhandlungen der nichtorganisierten Sportfischer mit dem Vorstand des Angelsportvereins Petri Heil scheiterten hauptsächlich an der Beitragsfrage, die meisten arbeitslosen Angler konnten den für sie hohen Beitrag nicht aufbringen.

Daraufhin entschieden sich die nichtorganisierten Sportfischer, einen neuen Verein zu gründen, sie schlossen sich 1934 unter dem Namen Verein der Sportfischer 1934 Klein Steinheim zusammen. Insgesamt 48 Mitglieder zählte dieser Verein bei seiner Gründung.

Nach der Zusammenlegung der Stadt Groß Steinheim und der Gemeinde Klein Steinheim drängte der Reichsverband Deutscher Sportfischer Gau Hessen/Nassau Süd auf einen Zusammenschluss beider Vereine
(Petri Heil / 1930 und Sportfischer / 1934). Zwischenzeitlich hatte der Angelsportverein „Petri Heil“ seine Pachtstrecke an der Kinzig verloren, so dass eine Beitragsermäßigung durchgeführt werden konnte.

Zum 17. September wurden die Mitglieder beider Vereine zu einer außerordentlichen Versammlung in die Gaststätte „Zum Anker“ eingeladen.
47 Mitglieder beider Vereine nahmen an dieser Veranstaltung teil.

Weiterhin waren anwesend:

Ortsgruppenleiter der NSDAP Herr Leitz.

Bürgermeister Herr Rüttinger.

Oberbezirksgewässerwart Herr Huth/Frankfurt.

Bezirksführer Herr Heilmann/Hanau.

Oberbezirksgewässerwart Huth führte aus, dass man der Vereinsgründung 1934 von Seiten des Verbandes nur deshalb zugestimmt habe, weil ein großer Teil der Mitglieder des neuen Vereins arbeitslos gewesen sei und deshalb den hohen Beitrag des Angelsportvereins „Petri Heil“ nicht aufbringen konnte.

Dank der veränderten Wirtschaftslage sei es nunmehr jedem möglich die derzeitigen Beträge zu bezahlen.

Mit dem Zusammenschluss beider Vereine zum Angelsportverein Steinheim am Main beginne eine neue Ära, die sich fruchtbar auf das Vereinsleben auswirken würde.

Am 17 September 1938 ist der bis heute existierende Angelsportverein Steinheim am Main gegründet !

Anschließend begrüßten der Ortsgruppenleiter Leitz und Bürgermeister Rüttinger den Zusammenschluss beider Vereine, denn dieser entspreche den Erfordernissen der neuen Zeit.

Als Vorstand wurde bestimmt:

1. Vereinsführer Georg Roth.

2. Vereinsführer Franz Hoffmann.

1. Kassenwart Konrad Sattler.

1. Schriftwart Leonhard Braun.

Die zusammengeschlossenen Vereine brachten in den neuen Verein an Vermögen ein:

Petri Heil/1930        111,16 RM (Reichsmark)

Sportfischer/1934    159,18 RM

insgesamt:               270,18 RM

Demzufolge verfügt der neue Verein zum 1.10.1938 über ein Vermögen von 270,18 RM. Ferner hat der Verein 2 Teiche in Pacht.

Erster Fischeinsatz erfolgte am 7. Oktober 1938 in den Fischteich von Bauunternehmer Zeller unterhalb der Mainbrücke: (Heute Hadriansee)

500 einsommrige Karpfen wurden im Beisein des Vereinsführers Georg Roth und einiger Mitglieder besetzt.

Die erste ordentliche Jahreshauptversammlung fand am 21.1.1939 bei Kailing statt. Es nahmen 55 Vereinskameraden teil. Es wurde der neue Vorstand gewählt und der neue Vereinsführer Georg Roth in seinem Amt bestätigt.
Die Bewirtschaftung der Teiche und das Angeln in denselben wird in einer lebhaften Aussprache behandelt. In dem Teich unterhalb der Mainbrücke darf vor 1940 nicht geangelt werden. Teich 2 Schacht, der vollständig verkrautet ist, soll im Sommer gereinigt werden. Der Vereinsführer macht es jedem Mitglied zur Pflicht, mindestens 3 Arbeitsstunden unentgeltlich zu leisten. Wer sich diesem entzieht, hat keinerlei Anrecht in einem der beiden Teiche zu angeln.

Das Vereinsleben erblüht und die erste gesellige Veranstaltung des Vereins ist am 13.8.1939 eine Familienfeier mit Tanz im Vereinslokal Kailing.

Die 1940er Jahre

Die nächsten Jahre werden zunehmend schwerer für den neuen Verein. Zahlreiche Vereinskameraden werden zum Kriegsdienst eingezogen.

Durch die starke Winterkälte 1940 war der Teich zugefroren und der Fischbestand fast vollständig vernichtet worden. Bei der Reinigung des Schachtes von den toten Fischen beteiligten sich sechs Kameraden.

Der Vereinsführer Roth dankt diesen besonders für diese Arbeit, die bestimmt nicht angenehm war.

Eingegraben bzw. vernichtet wurden:

ca. 70 Karpfen in mittlerem Gewicht 3- 4 Pfd.
ca. 60 Hechte davon ca. 10 über 2 bis 10 Pfd.
ca. 1400 Weissfische.

Man kann mit 4 – 5 Zentner Verlust rechnen. Schleien wären keine eingegangen.

Es ist geplant, an die Reichsbahnverwaltung heran zu treten zwecks Erlaubnis, den Teich in der Länge um ca. 10-12 Meter zu vergrößern sowie um 3-4 Meter zu vertiefen, um den Fischen bei zu stärkerem Frost Gelegenheit des Tiefergehens zu geben und dem Auffrieren vorzubeugen.

Um die Rechts- und Geschäftsfähigkeit des Vereins herbeizuführen (Ankauf von Land und Teichanlagen), beschloss die Mitgliederversammlung am 19.1.1941, dass der Vorstand den Verein in das Vereinsregister eintragen lassen sollte.

Die Eintragung erfolgte bereits im April 1941, und zwar nach der Hinterlegung der Satzung.

Der Vereinsname lautete nunmehr  :

Angelsportverein Steinheim am Main eV.

Zwischen 1942 und 1947 ruhte jegliche Aktivität des Vereins es finden sich hierüber keine Aufzeichnungen mehr. Es herrschte der 2 Weltkrieg.

Aus den nachfolgenden Aufzeichnungen wird erkennbar, dass ab 1947 Sportfreund Heinrich Neeb Vereinsführer und Sportfreund Raulf Schriftführer des Vereins waren.

Wann diese Wahlen stattfanden und wo, lässt sich nicht mehr feststellen.

Die 1950er Jahre

Damals standen dem Verein folgende Gewässer zur Verfügung:

  • Die Schachtteichanlage
    • ( Heute Schacht an der B45)
  • Der Knaf´sche Weiher
    • ( Wurde zugeschüttet und ist heute bebaut)
  • Der Steinbruchsee
    • ( Wurde von 1955 bis 1968 von der Stadt Steinheim an den ASV Neptun aus Offenbach verpachtet)
  • Der Teich an der Mainbrücke
    • ( Heute Hadriansee)

Alle Teiche waren nur gepachtet, vereinseigenes Wasser war zunächst nicht vorhanden. Der heutige Hadriansee war damals eine noch bearbeitete Kiesgrube.


Eine genauere Beschreibung der Vereinsgewässer findet ihr hier :


Ein erstes Anglerteichfest wurde im Jahre 1950 am Hadriansee gefeiert.

Die 1960er Jahre

1960 wurden die ersten Teile der Teichanlage an der Hadrianstraße vom ASV Steinheim gekauft. Der weitere Erwerb des Geländes zog sich bis zur Mitte der 60er Jahre hin. Die damals bestehenden 2 Teiche wurden im April 1961 zur heutigen Anlage ausgebaggert (der heutige Zuchtweiher entstand erst später).

Im Jahre 1962 begann der Bau unseres Vereinsheimes, das im Laufe der Zeit immer erweitert und vergrößert wurde, bis es den heutigen Stand erreicht hatte. Die Erbauung wurde alleine von den Mitgliedern geleistet. Es waren keinerlei Fremdfirmen am Bau beteiligt. In den nächsten Jahren wurden die Gewässer des ASV Steinheim systematisch ausgebaut und mit Fischen besetzt.


Eine genauere Beschreibung über den Bau unseres Vereinsheimes
findet ihr hier:


Die 1970iger Jahre

Inzwischen hatte es sich beim Verein eingebürgert, am Steinbruchsee einen Familientag und am Teich an der Philippsruher Strasse jedes Jahr ein Teichfest zu feiern. Aus diesen Gründen kaufte der Verein einen Imbisswagen, für den gleichfalls eine Unterstellmöglichkeit geschaffen werden musste. Auf Vorschlag des Vorstandes beschloss die Mitgliederversammlung einen Unterstellraum zu bauen. Die erforderlichen Planungsarbeiten wurden von Robert Ullrich und Friedrich Buhl ausgeführt. Robert Ullrich fertigte mittlerweile Pensionär, den Bauplan an und besorgte die erforderlichen technischen Unterlagen für den Einbau einer Gasbetondecke Friedrich Buhl erledigte die Baubeschreibung und andere Berechnungen außerdem reichte er am 1. Juni 1976 den Bauantrag beim Magistrat der Stadt Hanau – Bauaufsichtsbehörde ein. Die Erteilung der Baugenehmigung erfolgte am 27.7.1976 mit Bauschein Nr. 498/76. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass die Stadt Hanau für diese Baugenehmigung keinerlei Gebühren verlangte.
Der Rohbau wurde sofort errichtet so dass am 2.November 1976 bereits durch die Hanauer Bauaufsichtsbehörde die Rohbauabnahme erfolgen konnte. Die Hebeldecke wurde von unseren Mitgliedern verlegt. Als fertiggestellt gilt der Bau per 10.1.1979; unter diesem Datum ist die Bescheinigung über die Schlussbesichtigung nach abschließender Fertigstellung durch die Bauaufsichtsbehörde ausgestellt.
Von 1962 bis 1979 waren vom Verein derart viele Bauarbeiten ausgeführt worden, dass böse Zungen behaupteten, nach 10 Jahren Mitgliedschaft im ASV könne man sämtliche Facharbeiterbriefe in den Bau- Haupt und -Nebenberufen erwerben.
Nach der Eingemeindung war die Philippsruher Strasse in Hadrianstrasse umbenannt worden. Die Stadt Steinheim hatte sie ausgebaut und verlangte dafūr ihren Anliegerbeitrag. Die Anliegerkosten berechneten sich zunächst aus der Länge der Strassenfront und dem m2- Inhalt der Gesamtgrundstücksfläche. Mit dieser Berechnungsart hätte der Verein einen nicht erschwinglichen Betrag an Anliegergebühren zu zahlen gehabt. Um Kosten zu sparen. Beantragte Friedrich Buhl die Teilung des Gesamtgrundstückes in Baugelände und Teichanlage.
Am 5. Juni 1971 gab das Landratsamt seine Zustimmung zur Teilung und im Grundbuch wurde eingetragen.

Die Wiese in Grossheubach am Main

Die sich ständig verschlechternden Wasserqualitäten am hessischen Main zwangen unsere Mitglieder, anderwärts am Main in Bayern oder an der Tauber zu angeln. Aus diesem Grund wurde in Grossheubach dank der Initiative unseres Mitgliedes Heinzinger eine Wiese gemietet.
Um den Anglern und ihren Angehörigen die Möglichkeit der gemeinsamen
Verbringung der Wochenenden zu ermöglichen.
Unser Mitglied Bernd Treuner, der eifrig die Angelmöglichkeit in Grossheubach nutzte, schlug dem Vorstand vor, dort eine Wiese am Mainufer zu kaufen. Der Vorstand stimmte dieser Anregung zu und beauftragte Bernd Treuner diesbezügliche Sondierungen aufzunehmen. Seine Bemühungen führten im Sommer 1972 zum Erfolg. Der Verein konnte von Herrn H. Zöller eine am Main gelegene Wiese von 660 m² für 1.000,00 DM kaufen; die notarielle Beglaubigung erfolgte am 24.11.1972.
Die Wiese wurde und wird gut genutzt. Die Angelverhältnisse (Wassertiefe usw.) sind gut. Unsere Jugendabteilung hat dort schon viele Male ihren Angelurlaub (Zeltlager) veranstaltet, und Mitglieder haben dort mit ihren Familien fröhliche Stunden verbracht. Die Investitionen in diese Wiese haben sich sowohl für den Verein als auch für seine Mitglieder als nützlich erwiesen.

Am 17. März 1979, nach genau 17-jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender verzichtete Friedrich Buhl auf eine Wiederwahl. Sein Vorstand und er hatten die gesteckten Ziele erreicht und die Hauptarbeiten am Teich waren ausgeführt. Der Verein war schuldenfrei und das Anglerheim fertiggestellt.
Der neugewählte 1. Vorsitzende Hartmut Steffens übernahm den Verein in geordneten Verhältnissen.

Die 1980iger Jahre

Die verpachtete Gaststätte hatte sich übrigens sehr gut entwickelt. Der vorhandene Elektroherd reichte für die gastronomischen Ansprüche nicht mehr aus. Die Küche wurde deshalb auf Flaschengas ungestellt. Um die Flaschen vorschriftsgemäß lagern zu können musste ein Anbau für diesen Zweck gebaut werden Dieser Anbau mit einer Grundfläche von 3,49x 2,49 Meter wurde ohne Baugenehmigung begonnen.
Am 20. 10. 1980 erhielt der Verein durch die Stadtverwaltung Hanau Bauverbot. Unser Mitglied Robert Ullrich fertigte deshalb die erforderlichen Pläne und Unterlagen; am 25.1.1981 reichte der 1. Vorsitzende den Bauantrag ein, der am 10.3.1981 mit Baugenehmigung Nr. 94/81 gestattet wurde. Die Fertigstellung erfolgte im Laufe des Sommers 1981; die Bescheinigung über die Besichtigung nach abschließender Fertigstellung des Projekts ist per 19.8.1982 ausgestellt.